Am 24.1.2011 wird im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kultur- und Heimatpflege der Haushaltsplan 2011 diskutiert.
Der Ausschuss ist sehr bedeutend, denn in ihm werden die Dinge behandelt, die
für die Attraktivität Scheessels wichtig sind.
Um so unverständlicher, dass er nur ein Mal im Jahr tagt. Dabei werden Maßnahmen
geplant, deren Durchführung und Ergebnis so gut wie nie hinterfragt werden.
Eine Ausnahme ist die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein. Im letzten Jahr hat
die Gemeinde beschlossen, an den Verein weniger Geld für die Pflege des Heimatgeländes
auszugeben und dafür selbst mit dem Bauhof und 1-EUR-Jobbern zu sorgen.
Schon bald wurden Beschwerden laut, dass die Pflege nicht durchgeführt werde.
Die UFS nahm sich des Themas an und stellte Mitte 2010 den Antrag, dass die Verwaltung
einen Sachstandsbericht gibt. Dieser Antrag hatte natürlich das Ziel, bei
objektiv vorhandenen Schwierigkeiten gegenzusteuern.
Nun wird heute der Sachstandsbericht vorgestellt, aber erst nach den Beratungen über den
Haushalt diesen Jahres.
Daraus kann man erkennen, dass die Diskussion und Beseitigung von Problemen gar
nicht vorgesehen ist. Denn dann wäre die Reihenfolge zumindest anders.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Tourismusförderung. Diese wird durch Beitragszahlung
an die TouROW erfüllt. Doch wer prüft, ob Scheessel in deren Veröffentlichungen
angemessen vertreten wird?
Alle 3 Monate sollte es ein Touristikertreffen geben. Auswirkungen daraus sind jedenfalls nicht
erkennbar gewesen.
Auch sollte der Fahrrad-Tourismus ausgebaut werden. Auch hier ist kein Ergebnis erkennbar.
Zudem sollten Gästeführungen parallel zu denen des Heimatvereins installiert
werden. Über eine wurde in der lokalen Presse informiert. Danach scheint das
Thema eingeschlafen zu sein.
In diesen Ausschuss gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit.
Dazu gehören Prospekte und Beilagen in der Presse.
Ein weiterer Teil der Öffentlichkeitsarbeit ist die Homepage der Gemeinde.
Sie sollte laut Planung erweitert und teilweise neu gestaltet werden. Hier ist nichts
geschehen. Die aktuelle Information beschränkt sich auf positive Berichte
über die Leistungen der Gemeinde in der lokalen Presse und im Internet.
Das Thema Kultur kommt zwar im Namen des Ausschusses vor, aber das war es dann auch.
Mit der Bezuschussung von Vereinen und Initiativen ist das Thema für den
Ausschuss erledigt.
Gleiches gilt für den Bereich der Wirtschaft. Hier wird seitens der CDU
ganz klar gesagt, dafür seien Gewerbeverein und Unternehmer zuständig.
Die Politik sei nur für die Rahmenbedingungen gefordert.
Und diese hat man in Form der Erhöhung der Gewerbe- und Grundstückssteuern
erfolgreich angepasst.
Seitens der Verwaltung wird hier gern der Scheessel-Tag gerühmt. Dieser ist
aber ein Familientag. Auswärtige Besucher lockt man damit nicht an. Aber nur
das kann das Ziel sein. Den Geschäftsleuten in einer Gemeinde geht es nur
dann besser, wenn zusätzliche Kundschaft angelockt wird. Dies können in gewissem
Maße Einheimische sein, die ihr Geld nicht auswärts, sondern in Scheessel
ausgeben. Aber dieser Anteil ist begrenzt.
Im wesentlichen muss man Kunden aus dem Umland anziehen. Dazu leistet der Scheessel-Tag
von seiner ganzen Konzeption her keinen Beitrag.
Kultur und Wirtschaft sind in Scheessel sehr auf sich alleine gestellt.
Ernst Friesecke, 24.1.2011
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